Ein Blick in unsere Übungsräume: Unterricht mit dem iPad

Für Mitarbeiter von PianoMe ist es immer wieder interessant, sich mit den Nutzern unserer Klavierübungsräume zu befassen: Proben sie alleine, machen sie Ensembleproben, geben sie Klavierunterricht, machen sie Aufnahmen? Gestern traf ich in einem unserer Piano-Räume Florian, der sich selbst Klavierunterricht mit dem iPad gab. Welche Erfahrungen er damit gemacht hat, verrate ich Euch heute.

Es gibt mehrere Angebote, um das Klavierspielen mit einem Onlinelehrer zu erlernen. Florian hat sich für „Flowkey“ von Pianobeat entschieden. Warum? Ein lautes Lachen schallt durch den Klavierübungsraum: Angesichts des großen Angebots im Internet hat sich Florian für das Produkt entschieden, dessen Name am meisten seinem eigenen ähnelt, nämlich Flo-Key …

Der Zufallstreffer erwies sich für Florian als Volltreffer: Flowkey ist eine App, die jahrelang nur auf dem iPad nutzbar war. Seit einigen Wochen ist sie nun auch für Android verfügbar. Eine große Verbesserung, denn bislang mussten Android-Nutzer die App umständlich über ihren Browser nutzen und dazu ihren Laptop auf das Piano stellen.

Die App gibt’s im Google Play Store. Dort wird Flowkey als digitaler Klavierlehrer für das Tablet, den Computer oder gar das Smartphone vorgestellt. Mit der intelligenten Tonerkennung sollen rasche Fortschritte möglich sein. Auch totalen Anfängern werden schnelle Erfolgserlebnisse versprochen.

Übersichtliche Gestaltung

Die App ist sehr übersichtlich gestaltet, und die Menüführung ist einfach. So gelingen die Navigation und die Bedienung sehr intuitiv. Auch die Bedienung beim Lernen von Songs ist sehr durchdacht. An den richtigen Stellen bekommt man Hinweise, wie man bei der Lernmethode von Flowkey vorgeht.

Sofort mit dem Klavierüben beginnen

Nach der kostenlosen Registrierung kann man sofort mit dem digitalen Unterricht beginnen. Free-User haben allerdings nur Zugriff auf bestimmte Songs. Für die volle Auswahl muss man ein kostenpflichtiges Premium-Abo abschließen, das pro Monat 19,99 € kostet. Bucht man mehrere Monate, verringert sich der Monatspreis auf bis zu 9,99 €. Ein lebenslanges Abo kostet 299 €.

Wer die App über sein Smartphone nutzt, hat zwar nur einen kleinen Bildschirm zur Verfügung. Aber weil immer nur ein kleiner Ausschnitt der Noten gezeigt wird, lassen sich diese recht gut lesen. Je größer der Bildschirm des Smartphones ist, desto besser ist Flowkey lesbar. Florian hat ein iPhone 6 mit mittelgroßem Display; das ist recht komfortabel.

Grundlagenvideos für Anfänger

Anfänger sollten sich zuerst die Grundlagenvideos unter dem Menüpunkt „Kurse“ ansehen. Die ersten paar Lektionen sind auch in der Gratisversion enthalten. Das Video erklärt Grundlagen wie die richtige Sitz- und Handhaltung. Hingegen benötigt man das kostenpflichtige Abo, um sich über das Spielen mit der linken Hand, das beidhändige Spiel oder das Notenlesen zu informieren.

Intuitives Lernen

Die Lernmethode von Flowkey wurde in Zusammenarbeit mit Klavierlehrern entwickelt. Am Anfang wird das Stück von einem Pianisten vorgespielt. Man sieht seine Hände von oben, und die gespielten Tasten leuchten bunt auf. Parallel dazu laufen unten die Noten dazu mit: Ein Balken verdeutlicht, was gerade gespielt wird.

Die App schlägt vor, mit der rechten Hand zu beginnen, und prüft über das Mikrofon, ob der Klavierschüler den richtigen Ton gespielt hat. Wenn man ein E-Piano oder Keyboard anschließt, wird der gespielte Ton automatisch erkannt.

Gute Spieler bemängeln, dass die automatische Erkennung nur zuverlässig funktioniert, wenn man sehr langsam spielt. Bei Anfängern ist das sicherlich kein Problem, für Fortgeschrittene jedoch eine Einschränkung, da sie schnellere Stücke nicht im Originaltempo üben können.

Umblättern muss man nicht, denn der Notentext läuft unten immer automatisch mit. Man kann jederzeit vor- und zurückspringen, pausieren oder aber schwierige Passagen in Dauerschleife üben.

Quelle Bild: https://pixabay.com/de/photos/klavier-tastatur-musical-instrument-2601498/