In der Regel unterstützen öffentliche Einrichtungen Musikerinnen und Musiker aller Genres durch eine Vielzahl von Fördermaßnahmen – von der Projektförderung über Nachwuchswettbewerbe bis zur individuellen Bandförderung. Oft bieten sie auch ihre Unterstützung bei der Suche nach einem Probenraum an. PianoMe stellt die Ernsthaftigkeit dieses Angebots in Frage. Warum, erfahrt Ihr in diesem Beitrag.
Das Problem des Proberaummangels existiert nicht erst seit gestern. Schon seit vielen Jahren hinken Kulturämter und ähnliche kommunale Kultureinrichtungen mit ihrem Angebot der Nachfrage hinterher. Hätten sie ihr Angebot beizeiten kontinuierlich erweitert, gäbe es heute das Problem des Proberaummangels nicht.
Durch die Corona-Pandemie ist die Situation der Musizierenden noch prekärer geworden: Schlimm genug, dass ihnen häufig eine soziale Absicherungen fehlt! Aber noch existenzbedrohender ist es, dass auch die Keimzellen der Kultur – eben die kommunalen Proberäume – vom Aussterben bedroht sind. Dies belegt eine erschreckende Flut von Zeitungsartikeln aus den vergangenen Jahren.
Manche Kommunen verfügen nicht einmal über eine entsprechende Strategie für die Förderung von Musikerinnen und Musikern. Sie können nicht einmal sagen, welche „Richtungen“ überhaupt gefördert werden sollen. Traurig, aber wahr: Die Kommunen sind diesem Problem bei Weitem nicht gewachsen!
Einige Kommunen versuchen, dem Proberaummangel mit entsprechenden Förderprogrammen entgegenzuwirken. Doch leider zeigen solche Förderungen nicht überall den gewünschten Effekt.
Ein kleiner Lichtblick ist die Mietenpreisdeckelung, wie sie beispielsweise in Berlin eingeführt wurde: Stabile Mieten und ein spezielles Förderprogramm sollen die Anmietung von Proberäumen für Musikerinnen und Musiker zugänglicher machen. Das klingt erst einmal ganz gut.
Aber leider ist der Förderprozess sehr kompliziert: Zuerst melden sich die teilnehmenden Proberaumbetreiber für die Teilnahme am Programm an. Anschließend dürfen sie ihre Räume nicht für mehr als 5 Euro pro Stunde anbieten. Wenn die Proberäume vor der Teilnahme am Programm teurer vermarktet wurden, gleicht die Kommune die Differenz aus. Verbunden ist das Ganze auch mit einem hohen manuellen Verwaltungsaufwand von Seiten der Vermieterinnen und Vermieter, damit möglichst wenig Betrug erfolgen kann.
Noch komplizierter wird es dadurch, dass sich auch die interessierten Musikerinnen und Musiker für die Teilnahme anmelden müssen.
Um diesem Trauerspiel ein Ende zu machen, hat PianoMe dem Förderer aus Berlin eine Zusammenarbeit angeboten; eine Antwort steht leider noch aus: Im Rahmen dieser Kooperation würde PianoMe sämtliche Prozesse vereinfachen und digitalisieren. Dies würde allen Beteiligten jede Menge Arbeit abnehmen, beispielsweise durch einen automatisierten Quittungsversand.
Raumanbieterinnen und -anbieter müssten Monatsende lediglich einen Report aus dem PianoMe-Dashboard downloaden. PianoMe würde diesen Report der Förderstelle zur Verfügung stellen. Die einzige Arbeit, die PianoMe nicht übernehmen könnte, wäre die Überweisung der Förderung an die Proberaumanbieter.
Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Fördereinrichtungen sparen Aufwand, und die Musikerinnen und Musiker hätten mehr Zeit für das, was sie am liebsten machen. Es ist ja kein Geheimnis, dass Kulturschaffende sich lieber kreativ betätigen, als sich mit Verwaltungstätigkeiten zu befassen!
Ein weiterer Vorteil: Das Proberaumangebot läge an einer zentralen Stelle vor, was nicht nur für eine nützliche Übersichtlichkeit, sondern auch für einen gewissen Wettbewerb zwischen den Anbieterinnen und Anbietern sorgen würde.
Und auch für die Bekanntmachung dieses Förderprogramms würde PianoMe sorgen. Dies ist ein wichtiger Faktor, denn unsere Proberaumumfrage von 2022 hat gezeigt, dass viele Musikerinnen und Musiker nicht einmal über die Existenz solcher Programme Bescheid wissen.
Apropos Bekanntmachung: In Sachen Internet wäre PianoMe den kommunalen Einrichtungen gefühlt um Lichtjahre voraus: Zwar versuchen manche Kommunen, das lokale Proberaumangebot auf lokalen Webseiten in Form einer Auflistung darzustellen. Doch lassen sie dabei außer Acht, dass neue Webseiten erst einmal jede Menge Promotion benötigen, um von Google entsprechend indexiert zu werden.
Außerdem helfen diese starren Auflistungen kaum jemanden, denn sie verraten die wichtigsten Infos nicht: Wie sieht der Raum aus? Wann ist er verfügbar? Wie viele Leute können gemeinsam musizieren? Wie beurteilen andere User den Raum? Welche Instrumente sind vorhanden? Was kann in diesem Raum geübt werden? Sind Tonaufnahmen möglich? Ist eine stundenweise Anmietung erlaubt? Ist das Studio für Live-Events geeignet? Befinden sich weitere Proberäume in der Nähe?
Nicht zuletzt schwächelt das kommunale Vorgehen auch, weil es nicht berücksichtigt, dass Musikerinnen und Musiker ständig in Bewegung sind und Proberäume auch außerhalb der eigenen Stadtmauern benötigen.
Natürlich würde PianoMe dies alles nicht kostenlos leisten. Aber diese Ausgaben wären für die Kommunen bei Weitem günstiger als der ursprüngliche Verwaltungsaufwand. Die somit in den Ämtern freiwerdenden Ressourcen könnten anderweitig effizient eingesetzt werden: in der Entwicklung weiterer Konzepte für die Förderung von Musikerinnen und Musikern, in einer Verstärkung der Beratung und vielem mehr.
Doch stattdessen befürchtet die Förderstelle, der PianoMe eine Kooperation angeboten hat, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Falle einer Kooperation Stellenkürzungen zum Opfer fallen könnten. Durch solche unbegründeten Ängste wird der Innovationsprozess gestoppt und das Problem an sich nicht gelöst.
Nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis ist bewiesen, dass die private Wirtschaft für eine bessere und effektivere Ressourcenallokation sorgt, als dies der Staat oder einzelne Kommunen können.
Werfen wir zum Abschluss einen Blick auf die wenigen Proberaum-Standorte, die sich in den Händen von Kommunen befinden! Nach unseren Erkenntnissen werden diese Räume nur ineffizient genutzt. Schon allein die mickrigen Öffnungszeiten veranschaulichen dies. Außerdem befindet sich der Großteil dieser Räume in einem schlechten Zustand. Private Vermieterinnen und Vermieter hingegen halten ihre Räume deutlich besser in Schuss. Sie nehmen die Devise ernst, dass „Eigentum verpflichtet“!
Wir bei PianoMe meinen, es hat keinen Sinn, das Rad ständig neu zu erfinden: In zahlreichen Befragungen haben Musikerinnen und Musiker angegeben, dass sie sich eine zentrale Proberaum-Plattform wünschen. Diesem Wunsch kommt PianoMe bereits nach – und wird dabei noch ausgebremst. Die Probleme sind erkannt – nun ist es Zeit für eine Lösung! PianoMe streckt die Hand für eine Kooperation aus: Wir können das Problem des Proberaummangels im Sinne der Musikerinnen und Musiker nur gemeinsam lösen! Dann werden die vorhandenen Jobs nicht verschwinden. Es werden sogar neue entstehen. Und ganz nebenbei wird unsere Branche damit nicht nur effizienter, sondern auch nachhaltiger.