Weihnachtszeit ist Hochsaison für Pianisten: Ganz gleich, ob Profi oder Klavierschüler – im Advent reiht sich ein Konzert ans andere, und ein Weihnachtsvorspiel jagt das nächste.
Fragt man Google, so findet man unter dem Stichwort „Weihnachtskonzert“ ganze 2.410.000 Einträge. Mehr als zwei Millionen! Stellt Euch die Heerscharen von Musikern vor, die sich auf diese Konzerte vorbereiten! Angenommen, jedes Konzert wird von gut 100 Menschen besucht, so haben wir ganz schnell 25 Millionen Menschen beieinander, die sich dem weihnachtlichen Kunstgenuss hingeben. Halleluja!
Vor ein paar Jahren suchte ich für ein von mir betreutes Einkaufszentrum einen Pianisten, der in der Weihnachtszeit ein paar stimmungsvolle Lieder spielen sollte. Und kaum zu glauben: Im Oktober war es unmöglich, jemanden zu finden, der an den Adventsfreitagen und -samstagen noch zu haben gewesen wäre. „Weihnachten ist purer Stress“, hörte ich immer wieder. Ein Konzerttermin reiht sich an den anderen, und geübt werden muss zwischendurch ja auch noch. Das Verlangen der Menschen, die Vorweihnachtszeit mit Musik zu füllen, ist offenbar immens, und der Trend ist ungebrochen.
Wochenlanges Klavierüben
Auch in den Musikschulen ist in diesen Tagen wieder allerlei los. 9.100 Mal findet man bei Google den Eintrag „Weihnachtsvorspiel“. Was das bedeutet, weiß man aber nur, wenn man es selbst erlebt hat! Letzten Freitag war ich bei einem von fünf (!) Weihnachtsvorspielen, die die relativ kleine Musikschule meiner Kinder innerhalb von zehn Tagen veranstaltete. Die Kinder und Jugendlichen hatten wochenlang erstaunlich fleißig mit ihren Klavier- und Gitarrenlehrern geübt. In dem kleinen Souterrainraum der benachbarten Ballettschule zwängten sich gerührte Eltern, Großeltern und Tanten auf unbequemen Klappstühlen Oberschenkel an Oberschenkel, um ihrem Nachwuchs beim Vorspiel zuzuhören. Allerlei Weihnachtliches und Besinnliches wurde da geboten, und immer wieder hatten sich einzelne Musikschüler das gleiche Stück ausgesucht, so dass manches Weihnachtslied gar viermal auf dem Programm stand. Doch es war durchaus nicht viermal das gleiche Lied zu hören, da das Spielniveau der einzelnen Musikschüler naturgemäß differiert …
Very Christmas
Wer offenbar niemals weihnachtsmüde wird, ist die deutsch-amerikanische Entertainerin Gayle Tufts, die vor allem für ihren „Denglisch“ genannten Sprachmischmasch bekannt ist. Sie kann aber auch richtig gut singen – und zeigt das einen ganzen Monat lang täglich – und manchmal sogar zweimal pro Tag – unter dem Titel „Very Christmas“ im Theater am Kurfürstendamm in Berlin. Der musikalische Leiter der Produktion, der Komponist und Klavierspieler Marian Lux, hat vor allem bekannte amerikanische Weihnachtslieder der 50er- und 60er-Jahre ideenreich arrangiert. Gayle Tufts hat sich flotte Gesangspartner aus New York, Großbritannien und Wien geholt, und das internationale Quartett schafft es, den gesamten Saal in beschwingte Weihnachtsstimmung zu versetzen – natürlich bei Klavierbegleitung! Denn ohne Klavier geht ja gar nichts, findet PianoMe.
Frohe Weihnachten des Lesern des Blogs von PianoMe!
In diesem Sinne wünschen wir von PianoMe unseren Leserinnen und Lesern frohe Weihnachten. Wir beschenken Eure Ohren mit dem folgenden Link: Die schönsten Weihnachtslieder für Klavier. Viel Spaß beim Zuhören, Entspannen und Nachspielen!
Kommentare sind geschlossen.