Die Möglichkeit, Proberäume sowie Studios stundenweise und flexibel über PianoMe zu mieten, wird auch von Bands gerne genutzt. Eine dieser Bands ist die junge und dynamische Cup Cobani Band aus Köln. Die Band hat es geschafft inmitten der vierten Pandemiewelle ihre erste EP zu veröffentlichen. Gründungsmitglieder Charlotta Stawinoga und Florian Flander erzählen uns im Gespräch von ihren aktuellen Initiativen, wie man als Künstler die Coronazeit übersteht und auch, warum diese Band denkt, dass PianoMe so nützlich ist.
PianoMe (PM): Herzlich willkommen und vielen dank für eure Zeit! Es ist uns eine große Freude, euch heute bei uns zu Gast zu haben!
Cup Cobani (Charlotta & Florian): Danke für die Einladung! Wir freuen uns, hier zu sein und über unsere neue EP zu sprechen.
PM: Das ist super, danke euch! Als erstes würden wir euch gerne unseren Lesern kurz vorstellen, auch wenn viele, insbesondere aus NRW, euch wahrscheinlich bereits kennen. Erzählt mal bitte kurz, wer ihr seid und was für Musik ihr macht.
Florian: Wir sind ein Musikduo aus Köln und noch recht „jung“ – wir haben uns erst im Januar 2021 gegründet, also gibt es uns gerade mal seit einem Jahr. Unser Musikstil ist wohl im Bereich Pop zu verorten, aber geprägt durch verschiedene Einflüsse, von Jazz, bis sogar hin zu Ska-Elementen. Wir wollen uns da ganz bewusst nicht in eine „Schublade stecken“ – im Vordergrund steht die Abwechslung, der Spaß an der Musik und das, was wir mit ihr ausdrücken wollen. Immer mal wieder holen wir uns auch andere Musiker:innen mit ins Boot, die unsere Songs bereichern.
PM: Klingt super! Wie kam es zu eurer Band-Gründung?
Charlotta: Wir haben uns tatsächlich online gefunden. Wir suchten beide eine neue Band bzw. Musiker:innen, die unseren Musikstil teilten. Gerade in Köln findet man viele Anzeigen für Karnevalsmusik. Die hören wir zwar beide auch mal ganz gerne, aber für eine Band sollte es dann doch in eine etwas andere Richtung gehen. Die ersten Proben liefen von Anfang an super und wir waren sehr produktiv. Ziemlich schnell arbeiteten wir unsere ersten vier Songs aus und es machte Spaß, daran herumzufeilen, zu experimentieren und schließlich gezielt auf die EP hinzuarbeiten.
PM: Jetzt ist ja bereits eure neue EP raus. Herzlichen Glückwunsch! Was bedeutete die Corona-Zeit für eure erste EP? Hat sich die Produktion nach hinten zu einem späteren Zeitpunkt verschoben oder habt ihr einfach im Hintergrund wie geplant weitergearbeitet?
Florian: Natürlich wurden wir durch Corona mit Hindernissen konfrontiert. Da gab es zum Beispiel die Ausgangssperre in Köln nach 20:00 Uhr im Winter 2021 und weitere Kontaktbeschränkungen. Da wir beide tagsüber arbeiteten und nur am Abend Zeit zum Proben hatten, wurden die Proben tatsächlich recht kurz oder fielen ganz aus. Das hat uns aber nicht davon abgehalten, weiterzumachen und schließlich die EP aufzunehmen. Wir bekamen dabei tatkräftige Unterstützung von Flos ehemaligen Bandkollegen aus Stuttgart, Chris Müller und Philipp Schatzl (Max Francois Band, Mick Baff, Misou und Peaceful Peas). Die beiden mochten unsere Songentwürfe und spielten ihre Ideen für E-Bass, E-Gitarre und Orgel ein. So enthielten die Songs einen vollen Sound in richtiger „Band-Besetzung“ – obwohl wir aufgrund der Distanz nicht zusammen proben konnten. Es hat hervorragend funktioniert! Vocals und Klavier wurden in Köln aufgenommen – Schlagzeug im Studio von Chris. Auch das Mixing und Mastering übernahmen die beiden in Stuttgart. Das Resultat hat uns sehr gefallen! Auch wenn sich der Release der EP alles in allem verzögert hat – wir sind sehr froh und positiv überrascht, wie unser „Distanz-Recording-Projekt“ funktioniert hat.
PM: Ist die EP etwas, was aus der Krise positiv hervorgegangen ist? Verstehe ich es richtig?
Charlotta: Absolut! Wir sind froh und stolz, dass wir diese EP trotz Corona-Krise realisieren konnten. Eigentlich stand auch nicht Corona uns im Weg, sondern der berühmte innere Schweinehund. Der flüstert einem vielleicht zu: „Das klappt eh nicht – die Zahlen steigen, Kontaktbeschränkungen & Co. hindern euch daran, gemeinsam Musik zu spielen und über Distanz aufzunehmen, ist viel zu umständlich.“ Doch wenn man den Schweinehund erst mal überwunden hat, merkt man, dass so vieles möglich ist. Und der Aufwand sich lohnt! Es passt auch zu den Aussagen der Songs – in Wonderland z. B. geht es um die Erschaffung einer besseren Welt, während es in der Realität mal nicht so rosig aussieht. Das lässt sich auch auf die Corona-Zeit übertragen: Wenn du von etwas träumst – und seien es nur deine eigenen Songs – hält dich keiner davon ab, das zu realisieren.
PM: Wow! Wo wir schon über die Entstehung sprechen – welche Rolle spielt für euch die Umgebung? Ich meine der Proberaum, das Studio, etc.? Gab es spezifische Kriterien, die für die Auswahl wirklich von Bedeutung waren?
Florian: Wir haben zunächst im Keller geprobt – bei schlechter Luft und Licht, das alle 5 Minuten wieder ausging. Das war auf Dauer eher – ich sage mal – suboptimal. Deshalb machten wir uns auf die Suche nach einem Proberaum, fanden schließlich einen sehr gut ausgestatteten, hellen und sauberen Raum in Köln Dellbrück. Die Anfahrt war zwar etwas weiter, doch schnell zeigte sich, wie produktiv die Proben dort waren! Die Umgebung war also definitiv förderlich.
PM: Würdet ihr es empfehlen, den eigenen Proberaum mit anderen Musiker:innen zu teilen?
Charlotta: Dafür spricht sehr viel: Man kann andere Musiker:innen kennenlernen und sich mit ihnen austauschen, Inspiration teilen, aushelfen, falls mal ein Kabel oder anderes Equipment fehlt und spart im Bestfall sogar noch Kosten. Die Absprache, wann wer probt, muss natürlich erfolgen. Aber das ist ja in der Regel kein großer Aufwand.
PM: Das finde ich sehr interessant. Liegt es eher daran, dass die Proberäume rar sind, oder wirklich daran, dass ihr als Musiker:innen auf diesem Wege neue Kolleg:innen kennenlernt und ggf. Erfahrung austauscht, inkl. aller damit zusammenhängenden Vorteile … man spart ja Geld oder verdient sogar noch was dazu … ?
Florian: Klar, Proberäume sind rar, gerade in der Großstadt. Und während Corona suchte gefühlt ganz Köln nach Proberäumen – umso teurer wurden die Preise. Doch ich finde, das sollte nicht der einzige Grund für die gemeinsame Nutzung sein. Auch der Austausch mit anderen lohnt sich: es macht gute Laune, inspiriert und kann daher eine Band extrem bereichern.
PM: Sehr interessant! Dann würde mich wirklich interessieren, was ihr von der PianoMe-Idee hält?
Charlotta: Eine coole Idee, die viele Vorteile für Musiker:innen bereithält. Gerade die Flexibilität ist ein großes Plus. Man kann stundenweise und zu fairen Preisen die Proberäume mieten. Das ist gut vereinbar mit dem Alltagsleben, das es ja auch zu organisieren gilt (egal, ob Nebenjob, Familie oder sonstige Verpflichtungen).
PM: Würdet ihr PianoMe auch euren Freund:innen und Kolleg:innen weiterempfehlen? Gegebenenfalls auch warum?
Florian: Ja – neben der Flexibilität ist es nützlich, dass man auf einen Blick sieht, wo sich freie Proberäume in der Nähe befinden: Die Integration von Google Maps ist super. Das erleichtert die Suche und spart Zeit.
PM: Vielen lieben Dank für eure Meinung! Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind! Jetzt aber genug zu Proberäumen. Wie sieht es eigentlich mit politischer Unterstützung in der Krise aus? Hättet ihr euch mehr erhofft?
Charlotta: Natürlich wünscht man sich in so einer Krise Unterstützung, aber unsere Existenz hing nicht davon ab. Wir haben beide Jobs und die Musik ist und zwar wichtig, aber nicht unser Haupteinkommen. Da hatten es z. B. Berufstätige in der Gastronomie schwerer. Was allerdings schade war: Wir haben nie, wie erhofft, Straßenmusik gemacht. Laut Ordnungsamt war immer irgendetwas nicht erlaubt (z. B. Singen ohne Maske oder zu mehr als 2 Personen spielen). Wir hätten uns gewünscht, dass wir da ein bisschen mehr Möglichkeiten gehabt hätten, vor allem, wenn man draußen an der frischen Luft spielt.
PM: Was sind abschließend eure Ziele für die Zukunft? Möchtet ihr eine Ankündigung mit unseren Lesern teilen?
Florian: Als nächstes Ziel sind auf jeden Fall Videos zu unseren veröffentlichten Songs geplant. Das werden wir entweder in Stuttgart oder Köln zusammen mit Chris und Philip machen. So haben wir die volle instrumentale Besetzung mit im Video, das ist uns wichtig. Außerdem haben wir noch weitere Songs in der Pipeline, die wir bald in Stuttgart aufnehmen werden. Wir freuen uns schon darauf, das in naher Zukunft anzupacken!
PM: Wir danken euch für das Gespräch und wünschen euch viel Erfolg! Bis bald mal wieder in den Proberäumen von PianoMe!