Fast ein Jahr ist vergangen, seit die Corona Pandemie begann und unser Leben veränderte. Von den hoffnungsvollen Anfängen ist mittlerweile nicht mehr viel übrig und so wird es höchste Zeit für neue Ansätze. Für uns von PianoMe bedeutet das, Künstler in dieser schweren Zeit so gut wie möglich zu unterstützen. Wir wollen ihnen eine Stimme geben, denn Kunst und Musik tragen einen wesentlichen Teil zu unserer Lebensqualität bei. Also haben wir vor einiger Zeit unsere Interview Reihe `Künstler sein in Corona Zeiten` gestartet.
Wir haben über die sozialen Medien Menschen gesucht, die mit uns über ihre momentane Situation reden wollten. Bands, Sänger*innen und Musiklehrer*innen, Beginner, Durchstarter und alte Hasen. Jedes Gespräch war einzigartig und hat uns vor Allem eins gezeigt – es geht weiter, wenn man kreativ bleibt.
Von Digitalisierung und echter Menschlichkeit
Wir wollten vor Allem folgendes wissen:
- Wie beeinflusst euch die momentane Situation?
- Welche Alternativen/neuen Wege habt ihr verfolgt in dieser Zeit?
- Welche Pläne verfolgt ihr im Moment, bzw. was steht in den Startlöchern?
- Welche Tipps möchtet ihr Anderen mit auf den Weg geben?
Heraus gekommen ist eine Fülle von Informationen und Ideen, die zeigt, dass uns die Digitalisierung viel Gutes gebracht hat und Künstler*innen ein ziemlich einfallsreiches Völkchen sind.
So haben einige Künstler*innen zum Beispiel Plattformen wie Instagram und YouTube für sich entdeckt und neue Songs auf ebendiesen promotet. Viele haben die Zeit außerdem genutzt, um an neuen Alben und Online Konzerten zu feilen, oder ihren Unterricht einfach online weitergeführt.
Doch natürlich war es trotz aller Alternativen keine einfache Zeit. Konzerte und Auftritte mussten abgesagt, Promotouren verschoben und Proben neu koordiniert werden. Das dies einen großen finanziellen Verlust für fast alle bedeutete, steht wohl außer Frage. Was wir jedoch beeindruckend fanden, war Folgendes:
Keine*r der Künstler*innen beschwerte sich ausufernd darüber. Es war eine traurige Tatsache, doch das echte Problem ging tiefer.
Die Meisten trauerten vielmehr um die fehlenden sozialen Interaktionen mit Fans und Schüler*innen. Echten menschlichen Kontakt bringt uns eben noch kein Laptop und kein Handy dieser Welt und gerade Musik und Gesang werden über einen Lautsprecher nie dasselbe sein, wie ein live gespielter Auftritt auf einer Bühne.
Außerdem nahmen Alltagsprobleme einen großen Raum ein. Geprobt werden musste schließlich trotzdem (auch hier war das Internet manches Mal die Rettung), Zweitjobs wollten gefunden und Pläne immer wieder umgeändert werden. Hierbei fiel vor Allem ein Problem auf, dass uns alle in dieser Zeit sehr belastet haben dürfte: Fehlende Planbarkeit.
Wo wie viele Konzerte abgesagt werden, mussten sich sämtliche Künstler*innen vor Allem einer Frage stellen: Wann geht es weiter?
Das Festsetzen von Nachholterminen, Neuveröffentlichungen und ein neuer Tour Plan – unmöglich.
So wie viele andere Branchen auch, hängen Künstler*innen plantechnisch in der Luft, fühlen sich allein gelassen und vermissen es, ihrer Leidenschaft nachgehen zu können. Denn gerade im Bereich von Musik und Kunst dürfen wir eins nicht vergessen: Menschen zu unterhalten und Massen zu begeistern ist kein Job von der Stange. Hier geht es um Leidenschaft und Herzblut. Etwas, dass unsere Fantasie antreibt und Emotionen vermittelt. Ohne all das sieht unser Alltag im Moment leider ziemlich grau aus.
Umso schöner fanden wir es zu sehen, dass keine*r der interviewten Künstler*innen aufgegeben hat. Viele wollten im letzten Jahr endlich richtig durchstarten und mussten all ihre Pläne hinten anstellen. Trotzdem sind sie alle voller Tatendrang und Zuversicht. Sie sind es gewohnt, sich durch zu beißen und den schwierigen Weg zu gehen. So war ihr allgemeiner Tipp für Anfänger in diesem Metier auch nicht weiter verwunderlich: Durchhalten. Weiter versuchen. Niemals aufgeben.
Die Musik der Zukunft
Zusammenfassend bleibt die Gewissheit, dass wir uns, auch nach dem Ende dieser Krise, weiterhin auf tolle Künstler*innen freuen dürfen, die mit großartigem, neuem Input auf uns warten. Wir wünschen uns für die Zukunft, dass wir daraus lernen, wie wichtig Musik und Kunst für unseren Alltag und unser Leben sind. Das es eben nicht reicht, einfach nur seine täglichen Aufgaben zu erledigen und danach ins Bett zu gehen. Jeden Tag, jedes Jahr. Wir wünschen uns, dass wir zu unserer anfänglichen Motivation zurückfinden und zu dem Zusammenhalt, der uns so viel weiterbrachte. Damals, als wir auf Balkonen standen mit Nachbarn, die wir vielleicht gar nicht kannten – und gemeinsam Musik machen.
Wir von PianoMe freuen uns auch in Zukunft, ein Teil dieser tollen Community zu sein und euch weiterhin auf unsere Art zu unterstützen. Sei es nun mit Kampagnen wie dieser, Proberäumen, die auch in Corona Zeiten auf euch zugeschnitten sind, oder einem offenen Ohr für alle neuen Ideen, die ihr mitbringt. Bleibt auch in 2021 mutig, kreativ und vor Allem – gesund.
Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/mikrofon-radio-mic-studio-audio-4320921/