Einsteigertipps zum erfolgreichen Lernen des Klavierspiels

Auch dieses Mal ist der Artikel an dich gerichtet, lieber Einsteiger. Seit unserem ersten Artikel dieser Serie (`Klavierspiel für Einsteiger – von Leidenschaft bis Berufung´) ist ja bereits ein wenig Zeit vergangen und Du hast dich vielleicht bereits in Absprache mit deinem Lehrer*in für ein Klavier entschieden. Die ersten Übungen liegen wahrscheinlich ebenfalls schon hinter dir. Doch wie beginnt man nun am besten mit dem gezielten Lernen? Genau darum soll es heute gehen.

Bevor die Musik beginnt

Bevor Du mit dem eigentlichen Spielen beginnen kannst, gibt es einige Grundelemente, die Du können solltest, um dich voll und ganz auf die Musik konzentrieren zu können. Das ist wichtig, um sich keine falschen Gewohnheiten anzueignen und hartnäckige Fehler von Anfang an zu vermeiden.

  1. Körperhaltung: Sitze aufrecht, deine Beine stehen entspannt unter dem Piano, die Hände sollten (auf den Tasten aufgelegt) mit dem Handgelenk bis zum Ellenbogen eine gerade Linie bilden. Die Schultern nicht hochziehen, der Ellenbogen hat weniger als 90° im Gelenk (Unterarm höher als die Hand).
  2. Fingerhaltung: Stell dir vor, Du hättest einen kleinen Ball in der Hand. Die Fingerkuppen liegen leicht auf den Tasten auf, der Daumen berührt sie hingegen seitlich aufgelegt.
  3. Noten lesen lernen: Noten können auf, oder im Zwischenraum der Linien des Notenblattes platziert werden. Der Notenschlüssel (beim Piano der Violinenschlüssel (rechte Hand) und der Bassschlüssel (linke Hand)) am Anfang der Linie bestimmen die Notenbezeichnung (c,d,e,f,g,a,h/b). Hilfslinien zeigen die Noten unter-, oder oberhalb der Noten des Schlüssels an. Außerdem sind die verschiedenen Notenwerte (halbe, ganze, Viertel-, Achtelnoten…) zu beachten. Gerade jüngere Spieler können Noten außerdem mit Hilfe verschiedener Bildzuordnungen (z.b. Löwe für die Note d) erlernen. Wenn Du diese Grundlagen beherrscht, kannst Du zumindest das Notenblatt schon einmal besser verstehen.
  4. Spielen mit einer/beiden Hand/Händen: Wenn Du mit dem Spielen beginnst, dann wirst Du erst einmal ausschließlich mit der rechten Hand spielen. Erst danach kommt die linke hinzu und letztendlich beide Hände zusammen. Diese Reihenfolge macht auch Sinn, denn die Schwierigkeit dabei ist, dass nicht beide Hände im gleichen Rhythmus die Tasten drücken, sondern alternierend/versetzt funktionieren müssen. Dafür kannst Du dir z.B. einen kleinen Abschnitt heraus suchen und das Stück gestückelt üben, oder eine der vielen Übungen ausprobieren, die das Internet oder dein Lehrer zu bieten hat (spiegelverkehrtes Spielen, andere Oktave…)

Wenn Du diese Grundschritte ausreichend geübt hast und dich sicher genug fühlst, kannst Du dich an die nächsten Schritte wagen. Dafür haben wir sowohl einige allgemeine Tipps gesammelt, die dir beim Üben helfen sollen, als auch eine Sammlung der gängigsten Fragen erstellt.

Allgemeine Tipps und Lernhilfen:

  • Von langsam nach schnell (Musikstücke): Es ist empfehlenswert, mit leichten und langsamen Stücken zu beginnen. Auch später kannst Du schneller gespielte Stücke zuerst langsamer spielen, um ein besseres Gefühl für das Stück zu bekommen. Taste dich heran und gib nicht auf. Übung macht den Meister!
  • Takt verinnerlichen: Der richtige Takt ist unerlässlich für ein gut gespieltes Musikstück. Hier kannst Du zum Beispiel ein Metronom nutzen, aber auch mit klopfen, stampfen oder klatschen arbeiten.
  • Keine Pause nach dem Taktstrich: So ein Musikstück wird natürlich am Stück gespielt. Wenn Du dir den Taktstrich weg denkst, bekommst Du wesentlich mehr Fluss in das Stück und ein besseres Gefühl für das Spiel.
  • Gehör schulen (Töne einordnen lernen): Noten lesen ist das Eine, aber es wird dir wesentlich leichter fallen ein Stück zu spielen, wenn Du deine Fehler schnell selber heraus hören kannst. Versuche doch einmal, die Noten nach deinem Gehör einzuordnen, bevor Du mit dem eigentlichen Üben beginnst.

Die häufigsten Fragen und unsere Einschätzung dazu

Zum Abschluss findest Du eine Liste der Fragen, die auch dich wahrscheinlich früher oder später beschäftigen werden. Natürlich haben wir auch hier versucht, sie so gut wie möglich zu beantworten, allerdings ist einiges davon auch von dir als Person abhängig (Alter, Lern-Stadium, Natur der Person…), bitte halte das im Hinterkopf.

  • Übungszeit pro Woche: Umfragen zufolge wird alles zwischen 3-12 pro Woche Stunden empfohlen. Du solltest fleißig sein, aber nie den Spaß am Spielen verlieren, oder dich gestresst fühlen.
  • Online Schulungen/Apps? Empfohlen werden diese Online Varianten v.A. für Autodidakten, da kein direkter Ansprechpartner da ist, der einen auf Fehler hinweist/korrigiert. Fragen können nur bedingt beantwortet werden.
  • Brauche Ich einen Lehrer? Die große Mehrheit der Spieler sagt dazu „Ja“. Ein echter Mensch kann wesentlich individueller auf dich eingehen, Fehler schneller erkennen, Fragen beantworten und dir eine auf dich und deine Bedürfnisse abgestimmte Lehrstunde bieten.

Wir hoffen, wir konnten dir auch dieses Mal beim Einstieg ins Klavierspiel helfen und dir eine hilfreiche Übersicht der Grundlagen liefern.

Quellen: u.A. PianoForum.de, YouTube, Wikipedia

Bild: https://pixabay.com/de/photos/hand-kind-kinderh%C3%A4nde-klavier-4564379/